8 Poster insgesamt

Sandra Fuest, M.Sc., MBA

Im Arbeitsgebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) ist es häufig notwendig bei ausgedehnten Defekten des Kieferkamms wie sie z.B. bei horizontalen und vertikalen Knochenaugmentationen vorkommen, rekonstruktive Maßnahmen zu ergreifen. Für diese teilweise extensiven Rekonstruktionen stellt die Transplantation von autologem Knochenmaterial aktuell den Goldstandard dar [1]. Dabei wird der Einsatz von Membranen notwendig, welche bei der gesteuerten Knochenregenerationstechnik angewendet werden, um als Barriere das Einwachsen von Epithel- und Bindegewebe in den Knochendefekt zu verhindern [2]. Die aktuell standardmäßig verwendeten Membranen bestehen aus nicht-resorbierbaren Materialien wie synthetischen Polymeren (z.B. e-PTFE) und stellen somit ein Fremdmaterial dar, welches nach Abschluss der Knochenregeneration u.a. aufgrund der Infektionsgefahr in einem zweiten aufwendigen operativen Eingriff entfernt werden muss [1], [2]. Um diese Probleme zu umgehen, wurden resorbierbare Membranen, z.B. aus Kollagen oder resorbierbaren Polymeren wie PLA entwickelt. Bislang gehen jedoch zahlreiche Nachteile mit solchen resorbierbaren Materialien einher, beispielsweise unerwünschte Immunreaktionen sowie inhomogene Zellstimulationen oder unterschiedliche Degradationszeiten [2], [3]. Um Abhilfe zu schaffen, wurde in unserer Forschungsgruppe ein neuartiges GBR/GTR-Konzept entwickelt und getestet, welches aufbauend auf den ausführlichen In-vitro-Vorarbeiten der Arbeitsgruppe nun unter In-vivo-Bedingungen evaluiert werden soll [Literatur Seide].

Das Konzept sieht ein vollständig resorbierbares Augmentations-Kit vor, welches aus einer resorbierbaren Membran aus Seidenfibroin kombiniert mit einem Versteifungselement aus resorbierbarem Magnesium besteht. Aktuell muss bei der Verwendung nicht-resorbierbarer GBR/GTR-Membranen die für die horizontale und vertikale Augmentation erforderlichen Komponenten in einer zweiten schmerzhaften Operation wieder entfernt werden. Infolge unserer ganzheitlichen Betrachtungsweise haben wir daher eine neuartige, formbare und resorbierbare GBR/GTR-Membran entwickelt.